Mittwoch, 9. November 2016

3. November 2016, Mandalay



Die Kellner im Mandalay City Hotel sind von einer fast unangenehm unterwürfigen Höflichkeit. Sehr beflissen schwirren sie um mich herum, ich bin der letzte und einzige Gast heute Morgen, die Gruppentouristen sind längst unterwegs. Auch heute bin ich est um viertel vor neun erwacht, während mir das Einschlafen schwer fällt, die innere Uhr ist noch nicht neu gestellt. Das Mandalay City Hotel liegt wie eine Oase verborgen in einem mit Pflanzen bewachsenen Hinterhof. Die buschartig dicht wachsenden schlanken Palmen und der




vor der stechenden Sonne. Im Inneren herrscht grünes Dämmerlicht, was in der Hitze sehr angenehm ist. Die Möblierung ist kolonial bis modern-elegant, im allgemeinen gut gelungen, mindestens besser als das, was hier normalerweise unter luxuriös verstanden wird. Doch warmes Wasser gibt es tagsüber nicht. Dafür funktioniert das Internet gut. Unschätzbar für mich, da ich immer noch Probleme damit habe, Fotografien in meinem Blog hochzuladen.



Vor 2 Tagen bin ich im Mandalay Airport gelandet, das Prozedere mit dem "business visa" war langwierig, aber schliesslich machbar, von den vielen nutzlosen, beziehungsweise untätigen Beamten ist mir eine Frau gut in Erinnerung geblieben, sie hatte irgend eine höhere Funktion. Dürr, mit rosaroten Flipflops mit gut 5 cm dicken Sohlen - die Leute sind hier allgemein klein - und lang ausfransenden Haaren, die ihr zu einem dünnen Rossschwanz gebunden bis zu den Fersen reichten. Keine schöne Frau. Jedoch in ihrem Verhalten selbstsicher, besser herrisch. Zum Glück war sie mir wohlgesinnt.

Die Fahrt zur Stadt dauerte rund eine Stunde durch eine ländliche Gegend, grün, überflutete Grundstücke am Ende der Regenzeit, das hatte ich bereits im Flugzeug bemerkt.  Gebäude selten, aber im Gebüsch ragten immer wieder meist vergoldete Stupas auf. Auffällig war die richtungsgetrennte, in weiten Strecken mit extrem zierlichen LED-Strassenlampen gesäumte Strasse, auf der wir praktisch allein durch die Landschaft fuhren. Vollkommen überdeimensioniert. Ein Geschenk von China oder irgend ein Entwicklungprojekt des Westens? Als wir die Stadt erreichten, wurde der Verkehr dichter bis sehr dicht und stockend. Vor allem mit Motorrädern bestückt, meist mehrere Personen und zusätzlich Waren darauf, Fahrräder, das habe es vor ein paar Jahren gegeben, das sei jetzt vorbei, meint mein Fahrer.

Der Verkehr ist äusserst unberechenbar. Es ist nicht einfach, zu Fuss unterwegs zu sein, denn die Trottoirs sind mit geparkten Motorrädern und Waren vollgestellt und zwischendurch fehlt eine Betonplatte und man sieht das Kanalisationswassr, das darunter fliesst. Insbesondere nachts in den schlecht beleuchteten Strassen eine gefährliche Angelegenheit. Richtung Fahrbahn ein bis zwei Reihen unorganisiert abgestellter Autos, die man als Fussgängr mitten auf der Strasse umrunden muss. Eine Mutprobe, insbesondere das Queren der Strassen. Und hier finde ich leider keine Fussgänger, denen ich mich anschliessen könnte, denn zu Fuss sind die Leute höchstens noch in den engen Marktgässchen unterwegs.  - Doch es ist ruhiger als in vergleichbaren südamerikanischen Städten, die ich vor ein paar Jahren besucht habe, die Motoren sind leiser, der Lärm stammt hauptsächlich vom ununtebrochenen Hupen der Verkehrsteilnehmer

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