Samstag, 5. November 2016

1.November 2016






"Spicy Salat with beans and prawns" esse ich zum Frühstück um 2 Uhr nachmittags Ortszeit, doch was bedeutet schon Zeit nach einer Reise durch einen abgekürzten Tag ostwärts bis nach Doha und von dort durch eine kurze Nacht nach Bangkok? Ich weiss nur, dass ich sehr lange nicht mehr geschlafen habe, abgesehen von einem kurzen Nickerchen von 2 Stunden im Flugzeug, deshalb komme ich etwas übel gelaunt in Bangkok an.
Meine Eindrücke vom Flughafen in der Morgendämmerung. Auch der ist modern, eine Art verzweigte gläserne Gewächshaustunnel, die an einer Metallgerüstung aufgehängt sind, darunter dadurch von der Witterung geschützte Einbauten. Riesig ist er, verglichen mit demjenigen von Doha, und eigentlich bleiben mir die beängstigend schnell laufenden Rollbänder, vor deren Ende per Lautsprecherstimme gewarnt wird, am besten in Erinnerung. Die Passkontrolle bleibt ebenfalls hängen, furchtbar ineffizient ist sie, und eigentlich bin ich auch in dem Hotel hier - mit dem ich sonst zufrieden bin - erstaunt über die wenig professionellen Angestellten. Zum Glück gleichen sie das durch ihre Freundlichkeit aus. Und ja, so gut Englisch sprechen die Thais nun auch wieder nicht.

Mein Magen brennt nach dem unerwartet scharfen, aber guten Salat. Dabei glaubte ich diesmal ganz vorsichtig zu sein und verzichtete auf eine Mahlzeit auf der Gasse. Nachdem ich erst zwei Stunden geschlafen und dann geduscht hatte, ging ich hinaus. Direkt im Gewusel von Marktstrassen liegt das Silom Serene Hotel, in engen, mit Sonnenschirmen und Plachen gedeckten Gässchen wo so ziemlich alles angeboten wird, was man verwenden, anziehen oder essen kann. Und stickig heiss ist es trotz bedecktem Himmel. Davon habe ich bisher kaum etwas gemerkt. Der Flughafen war tiefgekühlt, das Auto ebenfalls und auch mein Hotelzimmer hat eine Klimaanlage.
Auf dem 6-stündigen Flug, furchtbar eingeengt kam ich mir vor, entspannte ich mich erst nach dem 2. Whisky, der, oh Wunder, auch gleich die Aphten in meinem Mund heilt. Da bleibt nur das Fersehprogramm. Nach langem Zögern, das meiste interessiert mich wenig, entscheide ich mich für "Batman". Und muss zugeben, dass mir der Film weit besser gefallen hat als gedacht. Recht spinnig und phantasievoll, auch von der Kamera her, dieser Batman und der geniale Jack Nicolson als Jocker. Die Handlung ist mir zu kompliziert, wer gegen wen, da bleibt nicht alles hängen, doch der Film funktioniert auch so als gute Unterhaltung. Ebenso lausche ich jetzt den Tourguides, die am Nebentisch essen. Einer davon ist Türke. Es wird über die politische Situation in der Türkei gesprochen und die damit verbundene wirtschaftliche Schwäche. Nur die Hälfte kriege ich mit, schaue dazu dem Strassentreiben vor der Fensterfront zu und habe merkwürdigerweise dieses schaukelnde Gefühl, das ich von langen Schiffahrten oder einem bewegten Gleitschirmflug her kenne. - Was auch nicht erstaunt, wenn man bedenkt, was in den letzten 20 Stunden so alles unter meinen Füssen vorbeigeflogen und gerollt ist. Dazu Batman. Surreal eigentlich, komplett verrückt unser modernes Leben.

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