Donnerstag, 26. Januar 2017

17.12.2016, Hpa An

Im Hotel "Gabbana" sitze ich zum Frühstück an einem quadratischen Tisch mit Platz für 8 Personen und komme mir etwas verlassen vor, die übrigen Tische sind noch grösser, ganze Gruppen von Asiaten sitzen daran. Ob es Burmesen sind kann ich nicht sagen, für mich tönen diese Sprachen alle gleich. Seit dem Golden Rock gehöre ich der starken Minderheit der westlichen Touristen an. - Anders war das beim ersten Versuch in Hpa An, dem "Galaxy Motel", die billigen Hotels rings um den Markt und nahe am Fluss sind voller Rucksacktouristen, in diesem Quartier sieht man sie wieder die Langnasen, sie sind eben die ersten, die "noch unbekannte" Gebiete erobern. Die übrigen Unterkünfte dort sind entweder nur für Burmesen oder mir wirklich zu kärglich, ich zügle in die Nähe des Sees.
Das Frühstücksbuffet ist okay, ich wähle den asiatischen Teil, gebratenes Gemüse mit Fleisch, eine Frühlingsrolle und etwas Rührei. Dazu gibt es sehr gute Papaya und Kaffee. Kaffe scheint das Modegetränk überhaupt zu sein, gestern Abend stellte ich den Fernseher an, kein westlicher Sender, deshalb schaue ich Werbung, für fertig gemischten Nescafé, Milch, Zucker, alles ist bereits drin, Nestlé mischt tüchtig im Getränkemarkt mit aber auch andere, Red Bull wird beworben, auch Ariel hat es geschafft, einzig bei den elektronischen Geräten bleibt man in Asien, Samsung Galaxy neben Huawei.


Gestern Morgen bin ich vom Golden Rock hinunter gewandert. Ich werde viel bewundert von den jugendlichen Pilgern aus Yangon, die sprechen meist Englisch und wollen ein Foto mit mir machen  und fragen erstaunt, etwas beunruhigt auch,  "only you?", was meint "was?! Du bist allein?" Der Weg führt über Grate hinunter, rund 1000m Höhenmeter sind zu vernichten, die Aussicht auf die recht unberührte Bergwelt ist grandios. Dem Weg entlang duzende von Elendshütten, meist aus Plastikblachen errichtet, man versucht den Wanderern etwas zu verkaufen, die grösser werdende Mittelklasse in Myanmar bringt Aufschwung.



In Kinmun kaufe ich mein Busticket nach Hpa An, Abfahrt 11:30. In Kyaikto müsse ich umsteigen, keine Direktbusse, meint die Frau, obwohl viele grosse und glänzend geputzte Busse herum stehen, die fahren alle nach Yangon. Also werde ich wieder in einen dieser Lastwagen mit Bretterbänken geschickt, der allerdings erst gegen 12 Uhr abfährt und gleichzeitig - steht auf meinem Ticket aufgedruckt - fährt der Bus unten ab. Ich versuche ruhig zu bleiben, bisher hat immer alles geklappt. Unten beim Bahnhof werde ich einem Motorradfahrer übergeben, der fährt mich zu einer Frau an der Hauptstrasse, doch, doch, nach Hpa An meint sie auf meine zweifelnde Frage, es ist bereits 12:30. Ich setze mich erschöpft auf einen Plastikstuhl, bereits eingestellt auf eine längere Pause, aber nein, gleich geht es weiter, ein kleinerer aber anständig aussehender Bus hält an, nicht unterkühlt, genau richtig, mit Videos ohne Ton, welch eine Wohltat, störend sind einzig die braunen Kotztüten, die an den Sitzen baumeln. Ich mache die unangenehme Beobachtung, dass aus manchen der rötliche Saft der Betelspucke fliesst. Wie klebriges Blut sieht das aus.
Punkt drei Uhr, nachdem wir einen grösseren Fluss überquert haben, erreichen wir wie vorgesehen Hpa An. Die Stadt gefällt mir auf Anhieb

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