Samstag, 28. Januar 2017

27.12.2016; Dawei

Das Wasser in der blitzblanken Badewanne ist braun wie die Farbe der Flüsse hier, was soll das, ich bin doch in einem guten Hotel einquartiert, im "Garden Hotel" in Dawei, erster Teil 1952 erbaut und damit für tropische Verhältnisse schon fast historisch. Etwas vergammelt bereits und wird nun günstig an Rucksacktouristen vermietet. Der neue Teil ersetzt wohl den Garten des Namens, aussen modern, innen ebenfalls auf alt getrimmt, mein Blick fällt auf den hohen Baumbestand des Nachbarhauses, eines hübschen, älteren Gebäudes.
Das Wasser also ist braun, ich überlege mir, dass das auch meine Kleider sein könnten, die ich in die Badewanne gelegt habe, also erst einmal die Haare waschen, ich mache das gerne zusammen. Schon wieder dieses widerliche Braun, kaum zu glauben. Oder könnten gar meine Haare derartig schmutzig sein? Beim dritten Spülwasser klärt sich die Sache schliesslich auf, bzw. wird das Wasser klar wie ein Bergbach, ich war es also, ich selber, nicht weiter erstaunlich nach den letzten Tagen.


Gestern Abend der Tiefpunkt. Für Emeline und mich hat es keinen Platz mehr im Hotel, das Steve reserviert hat. Es ist bereits halb zehn Uhr abends, also keine angenehme Zeit um noch auf Zimmersuche zu gehen. Der Engländer ist unkompliziert und findet, es habe ja zwei Betten in seinem Zimmer und eine Matratze könne man auch noch dazwischen legen. So wird es gemacht, ich bin hundemüde und habe mir beim Kofferschleppen auch noch den Rücken verknackst.

Am Morgen bin ich mit der Französin Hotels anschauen gegangen. Die Stadt ist bisher noch keine Feriendestination für die Agenten, zu gering sei die Nachfrage, die Gegend ist erst seit 3 Jahren für Ausländer offen. So lande ich im "Garden Hotel" und Emeline reist weiter Richtung Süden. Statt eine Badebucht also immerhin ein gutes Hotelzimmer, das hebt meine Stimmung.
In einem Strassenrestaurant  versuche ich zu erklären, dass ich einen Zitronensaft mit Wasser möchte, doch man versteht nicht. Eine Zeichnung hilft schliesslich, man holt eine Zitrone, ich nicke und nach 5 Minuten kommt mein Getränk, mit Zucker und Salz gleichzeitig gemischt. Ganz allgemein gibt es hier wenig Salziges, dem nicht auch Zucker beigefügt wird und wenig Süsses, das nicht auch noch salzig ist.


Die heissesten Stunden verbringe ich in meinem kühlen Zimmer und gehe erst um halb fünf wieder hinaus. Ich laufe zum Fluss. Die Strassen im Zentrum sind frisch geteert und gepflegt, etwas weiter draussen rasch Naturboden und holprig. Am Flussufer herrscht eine ganz andere Atmosphäre. Ländlich, Fischerhäuser aus Holz oder Bambus, Ziegen und Hühner und  Sumpf. Schon wieder komme ich an einem buddhistischen Tempel vorbei, bei dem gerade gefestet wird, Essstände, Verkaufsstände und Musik. Dawei hat es mir angetan. Noch sehr viele alte Gebäude - bisher fanden sich diese vor allem in Reiseführern. Die Stadt ist klein und sauber, farbenfroh die Fassaden und freundlich die Leute und essen tue ich heute auch noch sehr gut.

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