Unser Bootsführer steuert eine Weberei an - mindestens gibt der Ort vor, eine solche zu sein - wo man uns zeigt, wie die Seidenfasern aus den Lotusstängeln gewonnen werden, extrem aufwändig, muss ich zugeben, und anschliessend versponnen und gewoben. Der Sinn dieses Stopps war allerdings vor allem, uns in einen Shop zu locken wo Stoffe jeglicher Art verkauft werden. Lotusseide kaufen wir keine, die ist wirklich unheimlich teuer, doch lasse ich mich von einem Seiden-Ikat-Longyi verleiten. Wohl wissend, dass es mit Seide immer so eine Sache ist. Kurz, der Stoff ist sehr schön, Ikat Technik ist es ebenfalls, denn die Querfäden sind zebrastreifig eingefärbt, nicht aufgedruckt, doch Seide ist es wohl kaum, das ergibt die Brennprobe im Hotel.
Wir besuchen anschliessend auch noch die Werkstatt eines Schmiedes, beeindruckend, diese Handfertigkeit bei der Herstellung von Klingen und Macheten, einen Silberschmied, da ist man beim Druck zu kaufen bereits wenig zimperlich, und einen Ort, wo Frauen Cheroot-Zigarren drehen, die Spezialität der Gegend. Da ich nicht mehr rauche, gibt es auch diesmal kein Geschäft.
Nach einer einfachen Malzeit auf einer Terrasse an einem der Kanäle - am Südende des Lake Inle fühlt man nicht wirklich, dass man auf einem See ist - werden wir noch nach Indein, zu einem antiken Tempelfeld gebracht. Den Weg zu den Stupas auf den Hügeln müssen wir suchen, die Ruinen sind offensichtlich wenig besucht, drei Hunde begleiten uns durch die mottende Abfallhalde hinauf.
Landschaftlich gesehen - die Fahrt auf dem Schiff - war der Tag trotzdem ein Genuss, auch wenn die Gegend nun wirklich vom Tourismus verdorben worden ist und das Gedränge auf dem See und vor allem in den Kanälen die gepriesene Romantik und Stille doch massiv stört
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen